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Präsident im Gespräch: Alex Hugger und das Garderobenleben

Präsident im Gespräch: Alex Hugger und das Garderobenleben

Du wurdest im August zum neuen Präsidenten der GC Eishockey-Sektion gewählt. Warum hast Du Dich entschieden, dieses Amt zu übernehmen?
Alex Hugger: Das ist organisch gewachsen. Ich bin nun seit 10 Jahren im Vorstand. Anfangs war ich für Kommunikation und Web zuständig, dann wurde ich zusätzlich Vizepräsident und nun schliesslich Präsident. Lange hatten wir einen erfahrenen und alteingesessenen Vorstand, jetzt ist er etwas jünger geworden.

Wie bist Du mit GC Eishockey verbunden?
Als kleiner Bub habe ich angefangen, Eishockey zu spielen, zuerst auf dem Dolder und dann auf der KEK. Seither bin ich GC Mitglied und habe immer bei den GCK Lions oder in der Eishockey-Sektion Hockey gespielt. Am Ende meiner Juniorenzeit war der Sprung zu einer Leistungsmannschaft kein Thema, weshalb ich nach einer Saison Pause in das Drittligateam von GC Eishockey wechselte. Man sieht: Ich bin ein Ur-GC-Kind.

Und heute spielst Du noch immer Eishockey bei GC?
Ja, ich bin nach wie vor aktiv und spiele am Wochenende. Aber natürlich bei den Senioren, man wird ja nicht jünger.

Was steht als Erstes auf Deiner Agenda als neuer Präsident?
Wir haben einen sehr gesunden und stabilen Verein. Glücklicherweise gibt es keine grossen offenen Baustellen. Die Mitglieder sind zufrieden, wir hatten sportlich eine super Saison und wir haben gute Trainerinnen und Trainer. Zudem dürfen wir auf viele Profis zählen, die uns bei schwierigen Themen unterstützen. Natürlich gibt es aber einige Themen, die wir längerfristig angehen möchten: Man soll GC Eishockey und das Logo mit dem Heugümper im Kanton Zürich als Brand kennen. Auch wenn der Verein hier seit Jahren viel unternimmt, ist GC für viele immer noch primär der Fussballverein. Hier möchten wir weitere Veränderungen anstossen, sodass man GC in Zukunft noch stärker als Gesamtverein wahrnimmt.

Gibt es weitere Projekte, die Dir besonders am Herzen liegen?
Wir möchten uns im Club nicht nur auf die Profis, sondern auch auf den Breitensport konzentrieren. Denn von hundert Spielerinnen und Spielern, die das Nachwuchs-System durchlaufen, landen gerade einmal eine Handvoll in der Nationalliga A. Der Rest möchte aber auch weiter Hockey spielen. Hier möchten wir ansetzen und dafür sorgen, dass Angebote zur Verfügung stehen.

Du bist bereits seit Längerem Vorstandsmitglied und hast mit dem Präsidenten eng zusammengearbeitet. Gibt es trotzdem Aspekte des Amtes, die Dich nun überrascht haben?
Nein, ich glaube ehrlich gesagt nicht. Ich habe meinen Vorgänger Rolf Langenegger bereits einige Male vertreten, und innerhalb des Vorstandes gab es stets grosse Transparenz. Aber ich bin natürlich auch erst seit Kurzem Präsident, vielleicht merke ich dann erst in einem Jahr, was ich alles noch nicht wusste (lacht).

Beruflich arbeitest Du in der Informatik. Wirst Du Dein Knowhow auch in die Sektion einbringen?
Ich habe Informatik studiert und arbeite nun seit 15 Jahren in der IT. Auch in der Sektion bringe ich mich bei diesen Themen sehr gerne ein. Deshalb habe ich mit Freude den Relaunch unserer Webseite begleitet. GC Eishockey war die erste Sektion, die damit live ging. Wir sind gerne digital unterwegs, aber trotzdem ist die analoge Kommunikation immer noch sehr wichtig und wird stark wahrgenommen. Wir werden also auch in Zukunft sicher kein Online-Verein werden. Aber wir werden versuchen, gerade über die Amateure und Frauen digital noch besser und transparenter zu informieren. Dafür war der Relaunch der Webseite bereits ein wichtiger Schritt.

Was ist für Dich typisch GC Eishockey?
GC Eishockey ist eine verschworene Hockeyfamilie. Viele kennen sich schon lange und haben bereits als Juniorinnen und Junioren zusammengespielt. Gerade neulich hatten wir am Wochenende ein Trainingslager mit der 3. Liga-, Senioren- und Veteranenmannschaft, wo sich der besondere Spirit der Sektion einmal mehr zeigte: Dort trainierten über 45 Spieler im Alter von 18 bis 50 Jahren gemeinsam. Es gibt darunter viele, die mit 18 aufgehört haben zu spielen und zwei, zehn oder fünfzehn Jahre später geschrieben haben, dass sie das Eishockey vermissen und gerne wieder anfangen möchten. Unser Finanzchef Pascal Lang zum Beispiel hat während zehn Jahren nicht mehr gespielt, und ist dann zurückgekommen. Ich denke, das Garderobenleben ist das, was die meisten vermissen und im Erwachsenenleben wieder suchen.

Was wünschst Du Dir für diese Eishockey-Saison in sportlicher Hinsicht?
Klar ist: Wir möchten die Meistertitel bei den Frauen und Herren auf dem höchsten Leistungsniveau holen. Auch wenn wir als Organisation das nicht jedes Jahr als Ziel herausgeben, ist es klar, dass wir uns das als Fans alle wünschen. Bei den GCK Lions-Teams lief die letzte Saison sehr gut, also hoffe ich, dass es so weitergeht. Ich bin positiv gestimmt, denn wir haben überall top Mannschaften und sind gut aufgestellt.


Interview: Nadja Fitz